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Lehren und Lernen im Sachunterricht

Sachunterricht ist neben Deutsch und Mathematik das Kernfach der Grundschule. Es zeichnet sich aus durch vielfältige Bezugswissenschaften, ist vielperspektivisch angelegt und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Grundlegenden Bildung. Der Forschungsbereich nimmt in den Blick, wie die doppelte Anschlussaufgabe des Sachunterrichts gelöst werden kann: Einerseits beschäftigt er sich mit fachspezifischen? heterogenen Lernvoraussetzungen und deren adaptiver Berücksichtigung im Unterricht, andererseits untersucht er wirksame Lehr-Lernprozesse, um durch die Fachkulturen entwickeltes Wissen in der Grundschule zu vermitteln. Es spielen hier Erkenntnisse aus dem Bereich der Unterrichtsforschung ebenso hinein wie aus dem Bereich des Umgangs mit Heterogenität, spezifiziert aber durch spezielle Themen aus dem Sachunterricht. Konkret beschäftigt sich dieser Forschungsbereich mit quasiexperimentellen Interventionsstudien (z.B. zum kooperativen Lernen), mit innovativen Teilbereichen wie ökonomischer Bildung, Computational Thinking, Technik und Gesundheitspädagogik.

 

Lehren und Lernen im Schriftspracherwerb und im Bereich Sprache

In diesem Forschungsbereich werden die grundschulpädagogischen Forderungen nach der Adaptivität von Fördermaßnahmen und individueller Unterstützung im Lernprozess konkretisiert. Dabei geht es zum einen um die Überprüfung und Weiterentwicklung von spezifischen Interventionen im Leseunterricht und zum anderen um geeignete grundschulpädagogische Maßnahmen der individuellen Diagnose und Förderung. Zielstellung aller Maßnahmen und damit Effektmaße sind gleichwertig die Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler in diesem Lernbereich. Darüber hinaus geht es um den Wissenstransfer und die Implementation erfolgreicher Evaluationsergebnisse in die Grundschullehramtsaus- und -fortbildung.

 

Übergänge im Grundschulbereich

Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich mit der Frage, wie in der Grundschule die zwei Übergänge vom Kindergarten und in die Sekundarstufe möglichst anschlussfähig gestaltet werden können, wobei beide Übergänge zum kritischen Lebensereignis werden können, besonders der Übergang nach oben mit seinem hohen Selektionsdruck und der Vergabe von Lebenschancen. Im Sinne des Transitionsansatzes werden beide Übergänge in Abhängigkeit vom sozialen und familiären Hintergrund sowohl als Herausforderung als auch als Entwicklungschance für Kinder verstanden. Forschung in diesem Bereich fokussiert dabei auf die Perspektive der Kinder und auf die Überprüfung von Interventionen zur Stärkung der emotionalen, personalen und sozialen Ressourcen als Resilienzfaktoren für eine aktive Bewältigung der Übergänge.

 

Heterogenität und Inklusion

Dieser Forschungsbereich befasst sich mit Gelingensbedingungen von Inklusion in der Grundschule. Inklusion wird hierbei nicht auf die gemeinsame Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung verkürzt, sondern in einem weiten Verständnis als konstruktiver Umgang mit Heterogenität in all ihren Facetten (Behinderung, soziale Herkunft, Geschlecht, Migration, Alter usw.) verstanden. Neben strukturellen Maßnahmen auf Ebene des Settings (z.B. Jahrgangsmischung, Außenklassen) werden Determinanten auf Ebene des Schul- und Klassenlebens, des Unterrichts, der Lehrpersonen und ihrer Zusammenarbeit untersucht. Der Fokus liegt hierbei auf dem Beitrag der genannten Bedingungen zur Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung wie auch zur sozialen Teilhabe der Schülerinnen und Schüler.

 

Unterrichts- sowie Lehrerinnen- und Lehrerbildungsforschung im Grundschulbereich

Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich grundlegend mit Fragen der Unterrichtsforschung im Bereich der Grundschule. Hier werden Fragen zur Entwicklung von Grundschulkindern im Leistungs- und im Persönlichkeitsbereich fokussiert. Auch die Gestaltung und Qualität von Grundschulunterricht wird in den Blick genommen. Darauf aufbauend geht es um die Übertragung dieser Erkenntnisse in die Grundschullehrerinnen- und -lehrerbildung sowie die systematische Erforschung der Wirksamkeit dieser Maßnahmen.

 

Bildungslandschaften vor dem Hintergrund von Bildungsbenachteiligung

Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich mit der empirischen Erforschung formaler und non-formaler Lernsettings sowie informellem und formellem Lernen, insbesondere vor dem Hintergrund von Chancen(un)gleichheit und dem Beitrag einzelner Settings zu Bildungsgerechtigkeit, Partizipation und Teilhabe. Grundschule wird dabei neben dem Lernen in der Familie, mit den Medien, in der Kinder- und Jugendarbeit, im Sport oder in der Musik als ein Teil der Bildungslandschaft verstanden. Es wird untersucht, wie die Berücksichtigung informeller Lernprozesse im Unterricht und die Vernetzung mit anderen Bildungsorten produktiv für den schulischen Lernerfolg genutzt werden können. Dies stellt eine Herausforderung dar, die sich insbesondere bei der Umstrukturierung der Grundschule zur Ganztagesschule stellt.