Titel des Projekts
Einstellungen von Lehramtsstudierenden der Grundschule zu migrationsbedingter Heterogenität
Projektleitung
Laufzeit
Pilotstudie April 2015- April 2016
Stichprobe
Vier thematische Seminare mit Studierenden des Lehramts für Grundschulen (N=100); Kontrollgruppe Studierende ohne thematische Seminare;
Studienbeschreibung
Das Forschungsprojekt „Einstellungen von Lehramtsstudierenden zu migrationsbedingter Heterogenität“ intendiert zum einen die Erhebung der beliefs von Studierenden bezüglich SchülerInnen mit Migrationserfahrung und zum anderen die Wirksamkeit von Seminarangeboten an der Hochschule zur Änderung dieser Einstellungen.
Die Schulbuchstudie „Migration und Integration“ (BAMF 2015) postuliert in der Ergebnisdarstellung deutlich die selbstreflexive Auseinandersetzung von Lehrkräften mit Migration und Diversity. Hierbei sollen auch persönliche Erfahrungen tragend sein, welche die individuelle Eingebundenheit in den Migrations- und Diversitydiskurs widerspiegeln. Die Empfehlung, eine curriculare Verankerung von Diversity-Themen vorzunehmen und fest in die Lehreraus- und -fortbildung zu integrieren, ist der Ausgangspunkt des hier vorgestellten Studiendesgins.
Die Pilotstudie ist als Längsschnitt angelegt und will über die Triangulation qualitativer und quantitativer Daten die Frage beantworten, welche Einstellungen Lehramtsstudierende der Grundschule zu migrationsspezifischen Kontexten mitbringen und ob diese Einstellungen durch ein gezieltes Seminarangebot änderbar ist. Empirische Ergebnisse zur Professionalisierung von Lehrkräften weisen auf die Handlungswirksamkeit von beliefs hin (Baumert und Kunter (2006)), weshalb deren Untersuchung in der Ausbildungsphase von Lehramtsstudierenden von zentraler Bedeutung ist.
Die theoretische Grundlage der Fragestellung ist in der Migrationspädagogik von Paul Mecheril (Mecheril 2010) zu verorten und speist sich aus dem Diskurs „Migrationsgesellschaft Deutschland“, welcher Themengebiete z.B. von der Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft, Dominanzverhältnissen und institutioneller Diskriminierung, Sprache und Macht sowie der Weiterentwicklung der Interkulturellen Pädagogik bis hin zu einer Migrationspädagogik inkludiert. Ausgehend von dieser theoretischen Basis wurde ein Seminarkonzept entwickelt, dessen Schwerpunkte „Wissens- und Forschungslandschaft“ (Kulturdiskurs, Migration, uvm.), „Interkulturelle Konzeptionen und deren kritische Relektüre“ wie auch „Unterrichtspraktische Umsetzungsmöglichkeiten“ sind.
Zentrale Datengrundlage bilden Fragebögen für die Studierende (N=100), welche die Einstellungen der Studierenden bezüglich des Migrationsdiskurses in Hinblick auf den Schulkontext befragt. Die Skalengenerierung ist angelehnt an die Studie zu „Multikulturellen Überzeugungen“ von Hachfeld, Schroeder, Anders, Hahn und Kunter (2012). Davon ausgehend werden mit einzelnen Studierenden gezielt qualitative Interviews geführt, um biografische Bezüge offenlegen zu können.